Abnehmende Rezessionsängste lassen die Märkte kräftig aufatmen – Monthly View - September 2024
- Die globalen Aktienmärkte haben sich von ihren sommerlichen Turbulenzen schnell erholt und ihre jüngsten Höchststände fast zurückerobert. Was als eine Rotation von Technologiewerten in Small Caps begann, mutierte zu US-Rezessionsängsten und Sorgen über die Auflösung der globalen Carry Trades (ausgelöst durch die Aufwertung des japanischen Yen)
- Seitdem haben Konjunkturdaten aus den USA die Märkte wieder beruhigt und signalisieren, dass die Wirt¬schaft zwar langsamer wächst, aber nicht stagniert. Auch bei Tech-Unternehmen ist der Optimismus zurück¬gekehrt, und die Märkte haben mittlerweile erkannt, dass die Bank of Japan die Zinsen nur sehr langsam erhöhen wird
- Die Fundamentaldaten haben sich also weniger stark verändert als befürchtet. Anleger zieht es wieder an die Börse. Unserer Einschätzung nach spricht einiges dafür, dass die Rallye an den Aktienmärkten weiter¬geht: steigende Unternehmensgewinne, Zinssenkungen und hohe Barreserven, die investiert werden können. Darüber hinaus ist die Übergewichtung bei den stark nachgefragten Börsenlieblingen inzwischen reduziert worden, und die Bewertungen einiger der teuersten Aktien sind weniger aufgebläht
- Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich die US-Konjunktur und die globale Wirtschaftsaktivität auf ein gemäßig¬teres Niveau abgeschwächt haben. Folglich haben wir Nicht-Basiskonsumgüter auf „neutral“ gesetzt. Der Sektor erfordert einen selektiven Investmentansatz, da einige Unternehmen und Bereiche (wie die Auto¬mobilbranche) derzeit unter Druck sind, während sich andere gut behaupten. Eine strukturelle Unterstützung sehen wir dagegen für US-Industriegüter aufgrund der Rückverlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten; sowohl Kamala Harris als auch Trump haben hier Unterstützung zugesagt
- Der US-Dollar wurde von uns ebenfalls auf „neutral“ gesetzt, da wir für die Währung geringeres Aufwärts¬potenzial sehen. Zinsdifferenzen sind der wichtigste Einflussfaktor an den Devisenmärkten. Die Zentralbank¬sitzungen können daher zu kurzfristigen Schwankungen in beide Richtungen führen. Da die meisten west¬lichen Zentralbanken jedoch einen ähnlichen Lockerungskurs eingeschlagen haben, sehen wir für große Währungstrends weniger Spieltraum als bisher. Der US-Dollar entwickelt sich normalerweise besser als andere Währungen, wenn es der Wirtschaft besonders gut oder schlecht geht (auch als „Dollar-Smile“ bekannt), nicht aber, wenn das Wachstum irgendwo dazwischenliegt