Liebe Kundinnen und Kunden,
am US-Markt sind Rezessionsrisiken kaum noch ein Thema; vielmehr bestimmen eine „weiche Landung“ oder gar die Möglichkeit „keiner Landung“ die Gespräche. Die Inflation ist weltweit weiter auf dem Rückzug und die intensiven Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung senken das lokale und globale Abwärtsrisiko. Die US-Präsidentschaftswahlen verändern dieses Bild nur unwesentlich. Zum einen ist bis zur Wahlentscheidung noch Zeit, zum anderen könnten sowohl die Kontinuität unter einem demokratischen Präsidenten als auch erwartete Steuersenkungen durch eine republikanische Führung die Risikobereitschaft – insbesondere in den USA – erhöhen.
Aufgrund des positiven Umfeldes haben wir unsere leichte Übergewichtung Aktien weiter ausgebaut. Im Westen bevorzugen wir weiterhin die USA. Gründe sind die Resilienz der dortigen Unternehmensgewinne und Margen, der große Tech-Sektor und die Re-Industrialisierung Nordamerikas. Das dürfte sich auch leicht positiv auf den US-Dollar auswirken. In Asien setzen wir nach wie vor auf Diversifizierung, da die Wirkung Willkommender chinesischen Konjunkturmaßnahmen einige Zeit dauern wird. Investitionsschwerpunkte stellen Indien, Indonesion, Südkorea und Japan dar.
Das attraktive Anlageumfeld ist jedoch nicht auf Aktien beschränkt. So bleiben Anleiherenditen auf einem hohen Niveau. Nach einer volatilen Phase an den Anleihemärkten zu Jahresbeginn, die auf später erwartete Zinssenkungen zurückzuführen war, stimmen die Markterwartungen nun mit unseren überein. Wir gehen weiterhin davon aus, dass Zinssenkungen und niedrigere Realrenditen in den kommenden Monaten zu weiter sinkenden Anleihenrenditen führen werden.
Auch wenn sich Risiken in unserer komplexen Welt nicht vermeiden lassen, sehen wir, dass die Märkte etwas Unsicherheit bereitwillig akzeptieren, solange die Fundamentaldaten der Unternehmensergebnisse und Zinsen positiv bleiben. Wir sind der Meinung, dass wir mit unseren Anlageprioritäten die richtige Balance finden, indem wir Chancen nutzen und zugleich auf Qualitätswerte und begrenztes Engagement in Bereichen mit fehlbewerteten Risiken achten, wie es z. B. bei Immobilien oder bei ratingschwachen Unternehmensanleihen der Fall ist.
Unsere Prioritäten lauten wie folgt: Erstens verlängern wir weiterhin die Duration, bevor die Zinsen wieder sinken. Zweitens bauen wir unser Engagement in US-Aktien aus, um von einer sanften Landung zu profitieren. Und drittens diversifizieren wir unser Aktienengagement in Asien – mit einer Übergewichtung in Indien, Indonesien, Südkorea und nun auch Japan. Diese Priorität ist neu.
Eine selektive Auswahl und eine Kombination aus Investitionen mit verschiedenen Renditequellen unter Berücksichtigung zyklischer und struktureller Trends, einer Ertragskomponente und unkorrelierter Investments ist unserer Meinung nach der beste Ansatz, denn so lassen sich die Chancen ausweiten und resiliente Portfolios zusammenstellen. Mit dieser Ausgabe unserer Investmentstrategie möchten wir Ihnen genau das bieten und wünschen viel Freude bei der Lektüre.
25. Mai 2023
In einem dynamischen geopolitischen Umfeld bietet Asien strukturelle Wachstumschancen. Wir setzen auf aktive Diversifikation und einen themenbezogenen Ansatz, um langfristig überlegene Unternehmen zu identifizieren. Attraktive Chancen ergeben sich aus der Neuaufstellung globaler Lieferketten, dem Boom der künstlichen Intelligenz (KI) sowie der wachsenden Mittelschicht Asiens.
1. Die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten | Im Zentrum dieses Themas stehen asiatische Vorreiter, die ihre Lieferketten diversifiziert und umgebaut und damit ihre Wettbewerbsposition gestärkt haben. Zudem präferieren wir Unternehmen aus Indien und den ASEAN-Staaten, die vom Trend zu „China+1“ profitieren. |
2. Der Aufstieg Indiens und der ASEAN-Länder | In Indien und der ASEAN-Region ergeben sich durch günstige strukturelle Effekte aus soliden in- und ausländischen Privatinvestitionen, der jungen demographischen Struktur, dem Technologieboom und der grünen Transformation vielversprechende langfristige Wachstumschancen. |
3. Der asiatische Konsument der Zukunft | In Asien wachsen Wohl- und Mittelstand. Für den Nicht-Basiskonsumgütersektor der Region verheißt dies Gutes. Die breitere Anwendung neuer, KI-gestützter Technologien dürfte das digitale Konsumerlebnis transformieren und Unternehmen in den Bereichen E-Commerce, IT-Hardware und KI zugutekommen. |
4. Renditegipfel in Asien nutzen | Wir möchten uns die Renditen asiatischer Qualitätsanleihen sichern, die den Höchststand der letzten Jahre erreicht haben. Unsere Präferenz gilt japanischen und koreanischen Finanztiteln sowie Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, indischen Lokalwährungsanleihen, indonesischen Quasi-Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating, Anleihen aus der Glückspielbranche in Macau und chinesischen TMT-Anleihen (Technologie, Medien, Telekommunikation). |
1. Die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten | 2. Der Aufstieg Indiens und der ASEAN-Länder |
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Im Zentrum dieses Themas stehen asiatische Vorreiter, die ihre Lieferketten diversifiziert und umgebaut und damit ihre Wettbewerbsposition gestärkt haben. Zudem präferieren wir Unternehmen aus Indien und den ASEAN-Staaten, die vom Trend zu „China+1“ profitieren. | In Indien und der ASEAN-Region ergeben sich durch günstige strukturelle Effekte aus soliden in- und ausländischen Privatinvestitionen, der jungen demographischen Struktur, dem Technologieboom und der grünen Transformation vielversprechende langfristige Wachstumschancen. |
1. Die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten | 3. Der asiatische Konsument der Zukunft |
Im Zentrum dieses Themas stehen asiatische Vorreiter, die ihre Lieferketten diversifiziert und umgebaut und damit ihre Wettbewerbsposition gestärkt haben. Zudem präferieren wir Unternehmen aus Indien und den ASEAN-Staaten, die vom Trend zu „China+1“ profitieren. | In Asien wachsen Wohl- und Mittelstand. Für den Nicht-Basiskonsumgütersektor der Region verheißt dies Gutes. Die breitere Anwendung neuer, KI-gestützter Technologien dürfte das digitale Konsumerlebnis transformieren und Unternehmen in den Bereichen E-Commerce, IT-Hardware und KI zugutekommen. |
1. Die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten | 4. Renditegipfel in Asien nutzen |
Im Zentrum dieses Themas stehen asiatische Vorreiter, die ihre Lieferketten diversifiziert und umgebaut und damit ihre Wettbewerbsposition gestärkt haben. Zudem präferieren wir Unternehmen aus Indien und den ASEAN-Staaten, die vom Trend zu „China+1“ profitieren. | Wir möchten uns die Renditen asiatischer Qualitätsanleihen sichern, die den Höchststand der letzten Jahre erreicht haben. Unsere Präferenz gilt japanischen und koreanischen Finanztiteln sowie Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, indischen Lokalwährungsanleihen, indonesischen Quasi-Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating, Anleihen aus der Glückspielbranche in Macau und chinesischen TMT-Anleihen (Technologie, Medien, Telekommunikation). |
Laut Schätzungen von HSBC dürfte Asien auch 2024 deutlich über dem durchschnittlichen globalen BIP-Wachstum von 4,5 % liegen. Maßgebliche Faktoren sind eine überraschend positive Wachstumsentwicklung in Indien, ein solides Wirtschaftswachstum in den ASEAN-Ländern und energischere Konjunkturprogramme in China. In einem dynamischen geopolitischen Umfeld bietet Asien strukturelle Wachstumschancen. Wir setzen auf eine aktive Diversifikation und konzentrieren uns auf Unternehmen, die langfristig von neu ausgerichteten globalen Lieferketten, einem forcierten Friend- shoring, dem Investitionsboom bei der KI und der wachsenden Mittelschicht Asiens profitieren.
Aufgrund der geoökonomischen Fragmentierung und der damit einhergehenden Unwägbarkeiten, der Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie der Technologiebeschränkungen der USA setzen zahlreiche internationale Unternehmen auf die Strategie „China+1“ und verlagern ihre Lieferketten nach Südostasien und Indien. Auch immer mehr chinesische Unternehmen beschleunigen die Neuausrichtung ihrer Lieferketten, um US-Zölle und Sanktionsrisiken abzufedern.
prognostiziertes BIP-Wachstum 2024 für Asien ohne Japan
der globalen Kompetenzzentren (GCC) befinden sich in Indien
der globalen Nickelvorkommen befinden sich in Indonesien
prognostiziertes Gewinnwachstum 2024 für den Nicht-Basiskonsumgütersektor Asiens
Quellen: Bloomberg, HSBC Global Research, HSBC Global Private Banking,Stand: 13. März 2024
Unser Thema „Die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten“ setzt auf die Gewinner der beschleunigten Restrukturierung der weltweiten Lieferketten und des von der Deglobalisierung getriebenen Friendshorings. Die Folge daraus ist eine rasante Handelsintegration in Asien: Der intraregionale Handel hat kräftig angezogen und macht nunmehr fast 60 % der gesamten Handelsströme Asiens aus (2000: 53 %). Bis 2030 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg auf 65 %, was einem jährlichen Wachstum von 400 Mrd. USD entspricht. Dabei werden die Handelskorridore zwischen China bzw. Indien und den ASEAN-Staaten die stärksten Zuwächse erzielen.
Der Umbau der Lieferketten in Asien macht sich in den strategischen Sektoren die individuellen Vorteile der verschiedenen Länder zunutze. Wir bevorzugen führende High-End-Hersteller aus Japan, Südkorea und Taiwan, denn sie spielen für die weltweiten Halbleiter-Lieferketten eine zentrale Rolle. Unter den ASEAN-Staaten bauen Singapur, Malaysia und Vietnam ihre Branchenführerschaft im Elektroniksektor aus. In den globalen Lieferketten für Elektrofahrzeuge kommt Indonesien eine Schlüsselrolle zu: Der Inselstaat verfügt mit schätzungsweise 21 Mio. Tonnen über die weltweit größten Nickelvorkommen (22 % der weltweiten Reserven).
Mit „Der Aufstieg Indiens und der ASEAN-Länder“ nehmen wir vielversprechende langfristige Wachstumschancen in den Blick, die sich aus erheblichen Investitionen aus dem In- und Ausland, der jungen Bevölkerung, dem Investitionsboom im Tech-Bereich und der grünen Transformation in diesen Ländern ergeben. Indien glänzt durch eine starke Wachstumsdynamik: Im Februar erreichte die Wirtschaftsleistung Indiens ein 7-Monats-Hoch und der Auftragseingang im Dienstleistungssektor erreichte den höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Mit der rasanten Zunahme globaler, von internationalen Konzernen errichteter Kompetenzzentren (GCC) wachsen die indischen Dienstleistungsexporte stabil auf hohem Niveau. Etwa 40 % der weltweiten GCC sind in Indien angesiedelt und bieten dort 1,7 Mio. Menschen Arbeit. Das interessanteste Wachstumspotenzial der ASEAN-Länder weist dank seiner jun übertreffengen und wachsenden Bevölkerung der Inselstaat Indonesien auf. Zentrale Wachstumstreiber der indonesischen Wirtschaft sind die rasche Urbanisierung und ein solider Privatkonsum.
Veränderung des weltweiten Exportmarktanteils durch die Restrukturierung der Lieferketten (in Prozent, gleitender 12-Monats-Durchschnitt)
Hinweis: Der weltweite Exportmarktanteil basiert auf den Außenhandelsstatistiken des IWF (Direction of Trade Statistics, DOTS).
Quellen: IWF, HSBC Global Research, HSBC Global Private Banking, Stand: 13. März 2023.
Prächtig entwickelt sich auch der Konsum von Dienstleistungen. Unser Thema „Der asiatische Konsument der Zukunft“ konzentriert sich auf den Nicht-Basiskonsumgütersektor, für den im laufenden Jahr aufgrund des stark wachsenden Konsums von Dienstleistungen – insbesondere in den Bereichen Tourismus, Reisen, Gastronomie und Unterhaltung – ein Gewinnwachstum von 25 % prognostiziert wird. Hier setzen wir auch auf koreanische und taiwanesische Tech-Führer, die von den KI-gestützten Innovationen im Bereich des digitalen Konsums profitieren. Smartphones und PCs mit integrierten KI-Funktionen (sogenannte On-Device AI) dürften eine neue Welle der Hardware-Aufrüstung anstoßen und das Konsumerlebnis deutlich steigern.
Mit „Renditegipfel in Asien nutzen“ bringen wir uns für die im Juni erwartete Zinssenkung in den USA in Stellung. In den meisten asiatischen Volkswirtschaften ist die Inflation auf dem Rückzug, so dass dortige Zentralbanken in den kommenden Monaten die Leitzinsen senken dürften. Unsere Präferenz gilt japanischen und koreanischen Finanztiteln sowie Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, indischen Lokalwährungsanleihen, indonesischen Quasi-Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating, Anleihen aus der Glückspielbranche in Macau und chinesischen TMT-Anleihen (Technologie, Medien, Telekom).
Indien und die ASEAN-Länder dürften das vor der Pandemie beobachtete Wachstum deutlich übertreffengen
Hinweis: Das BIP-Wachstum 2023 für die Position „Welt“ basiert auf Schätzungen von HSBC sowie auf IST-Zahlen einzelner Länder (Ausgangsbasis 100 für 2019).
Quellen: Schätzungen von HSBC Global Research, HSBC Global Private Banking, Stand: 13. März 2024
Nach Jahrzehnten der Schrittinnovationen stellen die künstliche Intelligenz (KI) und neue transformative Technologien ganze Geschäftsmodelle auf den Kopf. Sie setzen erhebliche Produktivität frei und schaffen neue Anwendungen und Geschäftschancen.
1. Luft- und Raumfahrt | Die Branche ist nur schwer zu überblicken: Zu rund 30.000 Verkehrsflugzeugen kommen knapp 9.000 aktive Satelliten, aber auch Raketen, Militärflugzeuge und Drohnen. Neue Technologien befeuern den Wandel der Branche. Rollen werden neu definiert, Kapazitäten ausgebaut und neue kommerzielle Chancen eröffnet, auch für die Privatwirtschaft. |
2. Generative KI und Robotik | Weltweit gibt es inzwischen 3,9 Millionen operative Industrieroboter (IFR, 2024). Dabei entfielen etwa 50 % der Neuinstallationen auf China. In puncto Roboterdichte liegt Südkorea mit 1.012 Industrierobotern pro 10.000 Mitarbeitern vor Singapur (Platz 2) und Deutschland (Platz 3), aber China holt schnell auf und lässt bereits die USA hinter sich. |
1. Luft- und Raumfahrt | 2. Generative KI und Robotik |
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Die Branche ist nur schwer zu überblicken: Zu rund 30.000 Verkehrsflugzeugen kommen knapp 9.000 aktive Satelliten, aber auch Raketen, Militärflugzeuge und Drohnen. Neue Technologien befeuern den Wandel der Branche. Rollen werden neu definiert, Kapazitäten ausgebaut und neue kommerzielle Chancen eröffnet, auch für die Privatwirtschaft. | Weltweit gibt es inzwischen 3,9 Millionen operative Industrieroboter (IFR, 2024). Dabei entfielen etwa 50 % der Neuinstallationen auf China. In puncto Roboterdichte liegt Südkorea mit 1.012 Industrierobotern pro 10.000 Mitarbeitern vor Singapur (Platz 2) und Deutschland (Platz 3), aber China holt schnell auf und lässt bereits die USA hinter sich. |
Produktivitätsbooster künstliche Intelligenz
Wer den Status quo erhalten will, ohne seine Komfortzone zu verlassen, riskiert, ins Hintertreffen zu geraten. Ein Beispiel hierfür ist die IT-Revolution der vergangenen 50 Jahre. Der Wettbewerb um Innovationen wurde zwischen den USA und Asien ausgetragen, Europa hingegen blieb weitgehend Zaungast. Die Einführung neuer, leistungsfähiger KI-Modelle schlägt ein neues Kapitel in der IT-Revolution auf, das Produktivitäts-, Innovations- und Entwicklungssprünge verspricht.
Luft- und Raumfahrt
Die Welt ist ein Dorf – nicht nur dafür haben Flugreisen zweifellos gesorgt.Sie haben den Austausch zwischen Menschen und Kulturen intensiviert und den Handel erleichtert. International zu reisen war noch nie einfacher. Aber wie geht’s nun weiter?
Seit der Einführung der ersten Düsenflugzeuge in der zivilen Luftfahrt 1952 erfolgten Neuerungen eher schrittweise und ohne umwälzenden Charakter. Heute wird es zunehmend interessanter. Zugegeben: Weltraumtourismus wird erst in Jahrzehnten gängige Praxis sein, auch wenn sich bereits jetzt ein kleiner Personenkreis das Erlebnis der Schwerelosigkeit ein kleines Vermögen kosten lässt. Doch Flugzeuge mit Hyperschallgeschwindigkeit (ab Mach 5 bzw. 6200 km/h) könnte es in naher Zukunft durchaus geben. So hat ein privates Unternehmen ein funktionsfähiges Triebwerk entwickelt und getestet, das in der Erdatmosphäre als luftgetriebenes Düsentriebwerk und im Weltraum als Raketentriebwerk fungieren kann. Damit wäre es möglich, die Strecke London–New York in unter zwei Stunden und London–
Erwartete Umsatzsteigerung durch den Einsatz von KI (% der Befragten)
der Umsatzerlöse steigen um >10 %
der Umsatzerlöse steigen um 6–10 %
der Umsatzerlöse steigen um <5 %
der Umsatzerlöse: keine Auswirkung
Quelle: McKinsey & Co. The state of AI in 2023, HSBC Global Private Banking, Stand: 13. März 2024
Roboterdichte: Zahl der aufgestellten Industrieroboter pro 10.000 Mitarbeiter
Quelle: International Federation of Robotics (IFR), Stand: 13. März 2024
Sydney in etwa vier Stunden zurückzulegen – und nicht etwa in 20 Stunden, wie es die aktuell schnellsten Flieger vermögen. Es besteht also weiter der Bedarf an der Entwicklung eines Verkehrsflugzeugs, das diese Geschwindigkeiten leisten und auch die Grenze zwischen Luft- und Raumfahrt überwinden kann. Für neuen Elan und technologische Entwicklungen sorgen private Gesellschaften und Unternehmer, die in großem Umfang in den Sektor investieren.
Unbemannte Luftfahrzeuge (UAV), zu denen auch Drohnen zählen, kommen bereits in vielen Gebieten zum Einsatz: beim Transport medizinischen Materials, der Überwachung von Massenveranstaltungen, der Sammlung von Proben sowie beim Zugang zu schwierigen oder gefährlichen Standorten wie Leitungsmasten. Neue Arbeitsplätze entstehen zum Beispiel bei der Fernerkundung landwirtschaftlicher Flächen, bei der Pilot und Sachverständiger nicht mehr vor Ort sein müssen. Beschaffungs- und Betriebskosten eines UAV sind in der Regel deutlich niedriger als die eines Hubschraubers. In einigen Ländern wurde der Betrieb pilotengesteuerter, elektrischer Lufttaxis bereits für bestimmte Strecken erlaubt – oftmals von Flughäfen in Großstädte.
Generative KI und Robotik
Der nachgewiesene demographische Wandel in den meisten Industrieländern und großen Volkswirtschaften schafft einen Anreiz für künftiges Wachstum bei Automatisierung und Robotik. Dabei sind zwei Trends von Bedeutung: die alternde Bevölkerung und die rückläufigen Fertilitätsraten. In vielen Ländern kommen subtilere Veränderungen der beruflichen Erwartungen und Interessen durch mehr Wohlstand und Bildung noch hinzu. Infolgedessen tun sich Unternehmen immer schwerer, Arbeitskräfte zu finden, insbesondere für technisch anspruchslose und repetitive Tätigkeiten („Fließbandjobs“) oder für körperlich anstrengende oder gar gefährliche Aufgaben. Viele davon können relativ einfach automatisiert werden.
Gestützt werden diese langfristigen Entwicklungen durch technologische und wirtschaftliche Trends, wie die sich rasant entwickelnde künstliche Intelligenz, die die Automatisierung komplexerer Aufgaben ermöglicht und Roboter immer autonomer werden lässt. Zudem gehen die Kosten für Technologie immer weiter zurück, wodurch Betriebskosten sinken und das Renditepotenzial steigt.
Fertilitätsrate, weltweit (Geburten pro Frau)
Quelle: Weltbank, Stand: 13. März 2024
Automatisierte Produktionslinien können kontinuierlich betrieben werden und viele der potenziellen menschlichen Störfaktoren für die Produktion vermeiden. Darüber hinaus müssen für eine kleinere Belegschaft weniger Mitarbeitereinrichtungen und -leistungen vorgehalten werden, was wiederum die Gemeinkosten senkt.
Schwellenländer zählen potenziell zu den größten Profiteuren der KI. Dabei könnte die Technologie die Pfade des Mobilfunks nutzen: In vielen Schwellenländern gibt es bereits eine beträchtliche Zahl von Smartphone-Nutzern, was eine rasche Einführung KI-unterstützter Dienste begünstigt, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Finanzmarketing, allgemeine Dienstleistungen, Überprüfungsdienste oder sonstige webbasierte Dienste. Indien und einige afrikanische Länder zeigen eindrucksvoll, wie neue, überlegenere Technologien rasch eingesetzt und ältere, bislang in Industrieländern genutzte Technologien erfolgreich übersprungen werden können.
Intelligente Produkte und Dienstleistungen, die zu einem gewissen Grad autonom sind, dürften also nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes verändern.
Globale Aktien haben von der Aussicht auf Zinssenkungen, höher als erwarteten Unternehmensgewinnen und der Euphorie rund um die Themen Tech und KI profitiert. Damit trotzen die Märkte dem unterdurchschnittlichen Weltwirtschaftswachstum und geopolitischen Unsicherheiten. Auch positive langfristige Fundamentaldaten, einschließlich vieler unserer Schwerpunktthemen, sind nach wie vor ausschlaggebend für unsere leichte Übergewichtung in globalen Aktien, wobei wir die USA und Asien bevorzugen. Angesichts der Unwägbarkeiten und eines Zinsumfelds, das vorerst auf einem relativ hohen Niveau bleiben dürfte, konzentrieren wir uns weiterhin auf Qualitätstitel mit soliden Gewinnen und einem überschaubaren Verschuldungsgrad.
US-Aktien: Technologie als wichtigster langfristiger Einflussfaktor
Die US-Wirtschaft wächst langsam, sorgt aber immer wieder für positive Überraschungen. Mit Blick auf die Leitzinsentwicklung stimmen unsere Schätzungen und der Konsensus beinahe überein, und die für 2024 erwarteten Zinssenkungen um 75 BP dürften die Stimmung am Markt aufhellen. In der Vergangenheit haben sich US-Aktien zwölf Monate lang besser entwickelt als die weltweiten Märkte, wenn die Fed eine Zinspause eingelegt hat.
In der aktuellen Phase gehen wir allerdings davon aus, dass das Gewinnwachstum ein wichtigerer Faktor für die Renditen sein wird als ein höheres Bewertungsniveau, weswegen Anleger sich an Unternehmen mit Gewinnsteigerungspotenzial halten sollten. Mitte der 1990er verdoppelte die Fed das Leitzinsniveau von 3 % auf 6 % und senkte die Fed-Funds-Sätze bis Anfang 1995 dann wieder leicht auf 5,25 %. Dennoch kurbelte die technologische Revolution Produktivität und Aktienmarkterträge an.
In der aktuellen Hausse fragen sich einige Marktteilnehmer, ob die Bewertungen der Tech-Unternehmen nicht überhöht sind. Viele dieser Unternehmen fahren jedoch hohe Gewinne ein, was die Angst der Anleger vor einer Blase wieder schmälert. Tatsächlich ist es eine unserer Grundüberzeugungen, dass Tech-Innovationen wie die KI sich von einigen wenigen Large Caps auf andere Tech-Aktien und – das ist besonders wichtig – auch auf andere Sektoren ausweiten werden. Denn während sich die Tech-Revolution weiter durch die ganze Wirtschaft zieht, werden viele Unternehmen sie nutzen, um ihre Produktivität zu steigern und Innovationen voranzutreiben. Wir vermuten zudem, dass Technologie sich zu einer deflationären Kraft entwickeln und damit den Befürchtungen einer steigenden Inflation – beispielsweise infolge von Deglobalisierung oder Arbeitsmarktveränderungen – entgegenwirken wird.
Unser Anlagethema „US-Wirtschaft mit Widerstandskraft“ hat weiter Bestand, denn trotz kurzfristiger Herausforderungen dürften die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte ihre gute Verfassung beibehalten.
Darüber hinaus beginnt die Re-Industrialisierung Nordamerikas gerade erst. Die Unternehmen stecken derzeit ziemlich hohe Summen in neue Produktionsstätten, um ihre Lieferketten abzusichern, und die führenden US-Präsidentschaftskandidaten sind sehr daran interessiert, die Produktion auszuweiten. Zu guter Letzt werden weiterhin viele neue Jobs geschaffen und Arbeitsplätze durch Near- und Onshoring ins Land oder ins nähere Umfeld verlagert.
Die US-Märkte entwickeln sich im laufenden Jahr besser als die globalen Märkte
Quellen: Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 13. März 2024. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.
Asien: Wachstum und Investitionen
Die Aktienmärkte in der Region haben dieses Jahr eine uneinheitliche Performance verzeichnet. In China sind die Erwartungen an das Wachstum stabil, wenngleich das Aufwärtspotenzial begrenzt ist. Daher halten wir nach besseren Alternativen Ausschau und diversifizieren unser Portfolio weiter aktiv. Starke zyklische und strukturelle Gründe für eine Übergewichtung erkennen wir in Indien, Indonesien, Südkorea und Japan. Das Wachstum der Unternehmensgewinne in den asiatischen Schwellenländern dürfte sich 2024 deutlich erholen und den weltweiten Durchschnitt übertreffen.
Indiens Wirtschaftswachstum wird sich 2024 voraussichtlich noch beschleunigen, weswegen die Konsumfreude in Asien ein wichtiges Thema für die Region bleibt. Dank zunehmender Handelsströme und steigender Pro-Kopf-Einkommen dürften sich Anlegern darüber hinaus weitere Chancen bieten.
Strukturell gesehen sind Innovationen und Investitionen in Technologie und Nachhaltigkeit wichtige Einflussfaktoren für regionale Aktienmärkte. Durch die Restrukturierung der asiatischen Lieferketten wird das Wirtschaftswachstum in zahlreichen Märkten angekurbelt und das Chancenspektrum in der gesamten Region erweitert.
Europa: Vorerst weiter untergewichtet
Während das europäische Wirtschaftswachstum weiterhin schwächelt, könnten internationale Chancen Aufwärtspotenzial für die hiesigen Unternehmen bergen. Darunter fällt auch, dass Gewinne oft global erwirtschaftet werden, so dass ein höheres Wachstum im Ausland Unternehmen zuträglich könnte. Der Ausblick für China wird dabei entscheidend sein.
Das Bewertungsniveau ist zwar attraktiv, doch substanziell höhere Gewinnprognosen erscheinen angesichts der schwachen Inlandsmärkte eher unwahrscheinlich. Auch die Inflation ist weiterhin ein Problempunkt für die Margen. Doch dass sich die Zentralbanken auf eine geldpolitische Lockerung einstellen, sorgt an den Märkten für bessere Stimmung.
Aufgrund der Bewertungsdifferenzen, der etwas besser als erwartet ausfallenden Daten aus dem Vereinigten Königreich und der typischerweise relativ niedrigen Volatilität des dortigen Marktes präferieren wir das Vereinigte Königreich (neutral) gegenüber dem Euroraum ((leicht untergewichtet).
Anlagestrategie in Kürze
Unsicherheit und Volatilität werden die Finanzmärkte im Jahresverlauf zweifellos weiter prägen, während politische und geopolitische Konflikte anhalten. Zudem werden Anleger durch ein uneinheitliches Ertragspotenzial zwischen Ländern, Sektoren und Einzelunternehmen navigieren müssen, was zum einen eine differenzierte Herangehensweise und zum anderen eine breit gefächerte Aktienauswahl erfordern wird, um eine angemessene Diversifizierung zu erreichen und das Chancenspektrum auszuweiten. Angesichts der vielen Möglichkeiten, Gewinnpotenziale zu realisieren, fühlen wir uns mit unserer Übergewichtung globaler Aktien wohl, suchen aber nach Qualitätsunternehmen mit soliden Bilanzen.
Tech-, Wachstums- und Qualitätstitel aus den USA treiben die Marktdynamik an
Quellen: Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 13. März 2024. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.
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