Die drohende Rezession in Europa und die markante Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachs tums stellen die exportorientierten Volkswirtschaften und den Techno logiesektor Asiens vor zunehmende Herausforderungen. Der deutliche Rückgang der Auslandsnachfrage verstärkt massiv den Druck auf die politischen Entscheidungsträger Asiens, den strukturellen Wandel zu beschleunigen und politische Unterstützung für den Aufbau eines nachhaltigeren und binnenwirt schaftlich getragenen Wachstums modells zu leisten. Vor diesem ge samtwirtschaftlichen Hintergrund konzentrieren sich unsere Schwer punktthemen auf Chancen, die sich aus der fortschreitenden Anpassung der Region an einschneidende Ver änderungen ergeben: Coronapande mie, Lieferkettenprobleme, Energie schocks, Energiewende und Netto-Null-Ziel.
Rückkehr der Konsummacht Asien
Der Auftragseingang für Unterhaltungs- elektronik ist weltweit eingebrochen und im Juli gingen auch die Einkaufsmana-gerindizes für Elektronik in Taiwan und Korea deutlich zurück. Beides zeugt nicht nur davon, dass die Nachfrage ange- sichts hoher Energiepreise in Europa und den USA dramatisch gesunken ist, son- dern auch von einer Normalisierung des Verbraucherverhaltens – weg von Wa- ren, zurück zu Dienstleistungen. Touris- mus, Einzelhandel, Gastronomie und Un- terhaltung profitieren von der Lockerung der Hygienemaßnahmen und Ausgangs- beschränkungen in Asien; auch internati- onale Reisen sind wieder möglich. Zahl- reiche südostasiatische Länder haben gemäß der Strategie „Leben mit dem Vi- rus“ die meisten ihrer pandemiebeding- ten Einschränkungen und Grenzkontrol- len gelockert. Wir rechnen damit, dass ein Reiseboom zur Belebung des Binnen- konsums in Asien beitragen dürfte. Thai- land, die zweitgrößte Volkswirtschaft in Südostasien, erzielte im zweiten Quar- tal 2022 ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % gegenüber dem Vorjahr und damit den stärksten Zuwachs seit Mitte 2021. Angekurbelt wurden Konjunktur und Tourismus durch die Lockerung der pan- demiebedingten Einschränkungen.
Mit diesem Thema nehmen wir Chancen in den Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter und Basiskonsumgüter anstelle der Ver- braucherelektronik in den Blick. Da nahe- zu ein Drittel der Gesamtexporte aus den Schwellenländern Asiens einen Techno- logiebezug hat, nehmen wir gegenüber den Sektoren Halbleiter und Hardware nunmehr eine vorsichtigere Haltung ein. Unseres Erachtens sind die strukturellen Wachstumschancen des Konsums in Asien weiterhin intakt. Dennoch wählen wir einen selektiveren Ansatz und kon- zentrieren uns auf Qualitätsunternehmen in den Bereichen Nicht-Basiskonsumgü- ter und Basiskonsumgüter mit starker Preismacht und hohen Gewinnmargen.
Erwähnenswert ist, dass Hongkong trotz relativ strikter Coronamaßnahmen im vergangenen Monat gegenüber seinen asiatischen Mitbewerbern wirtschaftlich aufgeholt hat. Hotel-Quarantänen und sonstige Reisebeschränkungen dürften in den kommenden Monaten weiter ge- lockert werden. Immerhin sind im No- vember die Veranstaltungen Hong Kong Sevens und der Global Banking Summit der Hongkonger Währungsbehörde vor- gesehen. Die Normalisierung des inter- nationalen Reiseverkehrs sorgt auch im Einzelhandel und in der Tourismusbran- che sowie in den davon abhängigen Wirtschaftszweigen für Erholung, wie der unerwartet hohe Einzelhandels- umsatz, der im Juli in Hongkong erwirt- schaftet werden konnte, beweist. Unsere Position besteht aus Qualitätsunterneh- men der Bereiche Luftfahrt, Tourismus, Einzelhandel, Hotellerie, Einzelhandels- immobilien und Gastronomie.
Erste Anzeichen für eine Rückkehr der Touristen nach Hongkong
Ankommende
Passagiere (netto)
Quellen: Einwanderungsabteilung der SVZ Hongkong, HSBC Global Private Banking, Stand: 6. September 2022
Die durch den sich hinziehenden Russland- Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise hat die strategischen Initiativen der asiatischen Länder verstärkt, Energiesicherheit und -unabhängigkeit durch massive Investitionen in erneuerbare Energien zu erreichen. Dieses Thema deckt daher Chancen ab, die sich aus der Beschleunigung der Energiewende hin zum Netto-Null-Ziel in Asien ergeben. Asien ist die vom Klimawandel am stärksten gefährdete Region: Hier sind die weltweit größten Mitverursacher der globalen Erwärmung verortet, unter anderem China und Indien. Dabei steigt insbesondere China rasch zum weltweiten Zentrum für Solarstrom und Elektrofahrzeuge auf. Heute ist die Gesamtzahl der Elektrofahrzeuge in China nahezu doppelt so hoch wie in Europa und den USA zusammengenommen. Aktuell bezieht der europäische Markt mehr als 90 % der Solarkomponenten aus dem Reich der Mitte.
Laut Schätzungen der internationalen Energieagentur IEA müsste China im Zeitraum 2020 bis 2060 mehr als 200 Bio. RMB investieren, um seine Klimaziele zu erreichen. Im ersten Halbjahr schnellten die Investitionen Chinas in Solarenergieprojekte gegenüber dem Vor-jahr um 284 % in die Höhe und auch die Exporte photovoltaischer Produkte stiegen im Vorjahresvergleich um 113 % auf ein neues Rekordniveau. Wir gehen davon aus, dass die jährlich in China installierte Solarkapazität bis Ende 2022 um 46 % gegenüber dem Vorjahr auf 79 GW steigt (2021: 54 GW). Bis 2025 wird eine Steigerung auf 102 GW erwartet, was einem annualisierten Wachstum von 13,6 % entspricht. Der Ausbau der Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 meint unseres Erachtens hauptsächlich Solarenergie. Ihren Anteil am jährlichen Gesamtausbau beziffern wir auf knapp 70 %. An zweiter Stelle steht die Windenergie mit 22 %.
In Indien ist aufgrund der rasanten konjunkturellen Entwicklung die Nachfrage nach Strom gestiegen. Der Großteil der zusätzlichen Kapazitäten stammt aus erneuerbaren Energien, wobei 90 % der Solarenergie zuzurechnen sind. Immer mehr südostasiatische Länder konzentrieren sich mittlerweile darauf, „grüne“ Anleihen zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte zu begeben, und gleichzeitig Anlegern attraktive Investitionen in diesem Segment zu ermöglichen.
Asiatische Spitzenunternehmen zum günstigen Preis
Im vergangenen Jahr mussten die asiatischen Aktienmärkte erheblich Federn lassen, so dass Qualitätsaktien – darunter auch Branchenführer – mit erheblichen Abschlägen gehandelt werden. Nachdem das rollierende KGV Asiens ohne Japan in den letzten 20 Monaten bereits um ein Drittel gefallen ist, haben die Märkte nach der Sommerrally seit Mitte Juni erneut schlechter abgeschnitten als der US-Aktienmarkt. Das rollierende KGV der Aktienmärkte in Asien weist einen Abschlag von einem Drittel gegenüber dem US-Aktienmarkt auf und liegt mehr als eine Standardabweichung unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Wir gehen davon aus, dass der Risikoaufschlag für die asiatischen Märkte langfristig sinken dürfte, während für die Gewinnprognosen durchaus Luft nach oben besteht. Eine Anlage in asiatische Spitzenwerte zu attraktiven Bewertungen dürfte – gemessen am breiten Markt – daher ein überproportionales Aufwärtspotenzial bieten.
Neben der Auswahl unterbewerteter asiatischer Spitzenunternehmen anhand einer Bottom-up-Analyse überprüfen wir Unternehmen anhand ihrer wichtigsten Finanzkennzahlen wie Eigenkapitalrendite, KGV, Dividendenrendite oder Verschuldungsgrad, um die fundamental attraktivsten Chancen zu identifizieren. Für sich genommen liegt der asiatische Aktienmarkt ohne Japan ebenfalls deutlich unter seinem historischen Niveau und das rollierende KGV um 0,9 Standardabweichungen unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Ausweitung der chinesischen Kapazitäten an erneuerbaren Energien in GW
Quellen: HSBC Global Research, HSBC Global Private Banking, Stand: 6. September 2022
Hochwertige Unternehmensanleihen
Zu den positiven Faktoren für asiatische Unternehmensanleihen zählen etwa die jüngsten Zinssenkungen der chinesischen Zentralbank und die steigende Markterwartung weiterer geldpolitischer Lockerungsmaßnahmen zur Abmilderung der negativen Effekte auf Chinas Wachstum. Wir gehen davon aus, dass weitere geldund fiskalpolitische Stimuli die Nachfrage in den kommenden Monaten stabilisieren dürften. Nachdem die chinesische Regierung ihre Bereitschaft signalisiert hat, für mehr Liquidität und ein besseres Kreditumfeld zur Refinanzierung von führenden privaten Immobilienentwicklern zu sorgen, ist das Risiko einer Ausweitung der Immobilienkrise auf Investment-Grade- Anleihen (größtenteils chinesische Staatsbetriebe) eher begrenzt. Bei diesem Anlagethema liegt der Schwerpunkt darauf, in einem volatilen Markt stabile Erträge zu erzielen. Unsere Präferenz gilt ganz klar asiatischen Investment-Grade-Anleihen, die 80 % des gesamten asiatischen Anleihemarktes ausmachen. Darüber hinaus stehen für uns Qualität und Renditevorteile gegenüber Investment-Grade-Anleihen aus Industrieländern im Fokus. Zudem suchen wir nach attraktiven Chancen für Carry-Trades bei asiatischen Banken, Energieanleihen, chinesischen Staatsbetrieben und Banken, ausgewählten Hongkonger Immobiliengesellschaften und indonesischen Hartwährungsanleihen. Wir bevorzugen eine kurze bis mittlere Duration von drei bis fünf Jahren, da kurz- bis mittelfristige Anleihen im Vergleich zu langfristigen Anleihen ein geringeres Zinsänderungsrisiko aufweisen.
Angesichts der vorgezogenen Straffungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed und der zunehmenden Rezessionsängste in den Märkten sind wir von hochwertigen asiatischen Unternehmensanleihen aufgrund ihres defensiven Charakters stärker überzeugt. Technische Faktoren spielen asiatischen Unternehmensanleihen in die Hände: Da die Besorgnis über die Immobilienkrise in China zu einer internationalen Kapitalflucht aus dieser Asset-Klasse geführt hat, sind die Credit-Spreads chinesischer Investment-Grade-Anleihen aus funda-mentaler Sicht überverkauft. Die verbleibende Anlegerbasis von asiatischen Unternehmensanleihen ist eher lokal geprägt und bevorzugt die Heimatmärkte, was das Verlustrisiko zusätzlich begrenzt. Bei indonesischen Staatsanleihen sind die Fundamentaldaten aufgrund der Haushaltsdisziplin weiterhin gut. Auch wenn sich das Bonitätsprofil indonesischer Staatsbetriebe in den vergangenen Jahren wegen des höheren Investitionsaufwands im Zusammenhang mit dem Infrastrukturprogramm der Regierung abgeschwächt hat, dürften Staatsbetriebe mit USD-Anleihen unseres Erachtens weiterhin staatliche Unterstützung erhalten.
Deutlicher Bewertungsabschlag für asiatische Aktien gegenüber dem US-Markt – Rollierendes KGV im Vergleich zum US-Markt
Quellen: Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 6. September. Die Daten basieren auf dem gleitenden 2-Wochen-Durchschnitt.
Credit-Spreads in Basispunkten
Quellen: Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 6. September 2022
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat die technologische Konvergenz an Dynamik gewonnen. Der gemeinsa me Nenner ist dabei die Digitalisie rung von Hardware, Systemen und Inhalten. Digitalisierte Systeme und Daten vereinfachen den Austausch von Inhalten wie Filmen, Musik, Patientenakten, technischen Zeich nungen und vielem mehr. In den kreativen Medien, im Vertrieb, bei OnlineDiensten und Mapping ent stehen nicht nur neue Wirtschafts zweige, auch bestehende Unter nehmen richten sich neu aus. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Unsere drei Schwerpunktthemen:
Das Metaverse ist ein mit der realen Welt verwobenes digitales 3D-Universum, das auch wirtschaftlich an Zugkraft gewinnt. Im Metaverse können Menschen inter- agieren, arbeiten, spielen und Kontakte knüpfen. Damit verbundene Technologien sind Wearables, 5G, Chips, 3D-Software- Engines, optische Technologien, Block- chain, die virtuelle und erweiterte Realität (Virtual bzw. Augmented Reality) und Smart Contracts – all das eröffnet Inves- toren neue Chancen. In der Pandemie haben sich die Arbeitsmethoden vieler Menschen rasch an einen digitalen Ar- beitsplatz angepasst, da zahlreiche Unter- nehmen teilweise oder vollständig auf die Online-Zusammenarbeit umgestiegen sind. Mit einem Mal wird das Metaverse fast schon greifbar und die Möglichkeiten selbst für Digital Non-Natives – also dieje- nigen, die nicht in der digitalen Welt auf- gewachsen sind – realer.
Der Ausbau und die fortwährende Wei- terentwicklung des Metaverse dürften jedoch sehr stark davon abhängen, in-wieweit die Fortschritte der damit ver- bundenen Technologien das Nutzererleb- nis verbessern. Beispielsweise finden Virtual-Reality-Headsets neue Anwen- dungsmöglichkeiten in Unternehmen, die sie unter anderem für intensivere vir- tuelle 3D-Meetings, Verkaufsveranstal- tungen und Vorführungen nutzen. Enter- tainer präsentieren ihre Kunst virtuell vor einem Millionenpublikum: 2020 verwan- delte sich das Online-Spiel „Fortnite“ für ein Konzert des Rappers Travis Scott in eine virtuelle Bühne. 12 Millionen Men- schen loggten sich ein und Travis Scott verdiente an einem Abend 20 Mio. US- Dollar. Neue Maßstäbe im Einzelhandel könnte die NFT-Technologie setzen, mit der sich digitale Outfits authentifizieren lassen. Einige Luxusmarken haben be- reits mit entsprechenden Angeboten zu experimentieren begonnen. Tourismus, Kontakte, Gesundheitswesen, Finanzsek- tor – in all diesen Bereichen bietet das Metaverse neue Möglichkeiten.
Die Infrastruktur des Metaverse basiert auf schnelleren und leistungsstärkeren Datennetzwerken (5G, Clouds, 3D-En- gines) und auf unterstützenden Techno- logien zum Datenmanagement. Mehrere große Unternehmen haben Metaverse- Strategien entwickelt und sind gewillt, Geld in die Hand zu nehmen und Know- how zu investieren.
Zurück zur Realität: Durch die jüngsten geopolitischen Konflikte sind sich Staa- ten, Unternehmen und Einzelpersonen der eigenen Verwundbarkeit schmerzlich bewusst geworden. Der Wunsch nach Sicherheit und die Nachfrage nach ent- sprechenden Gütern und Dienstleistun- gen steigt.
Diese Verwundbarkeit bezieht sich nicht nur auf militärische, straf- oder eigen- tumsrechtliche Schwachstellen, sondern auch auf Lieferketten, Energie, Lebens- mittel, Wasser, personenbezogene Daten und den Onlinehandel. Dieses breite Spektrum – und das damit einhergehen- de Potenzial – decken wir mit unserem Anlagethema Sicherheit ab.
Mit dem Boom des Onlinehandels ha- ben im letzten Jahrzehnt sowohl Staa- ten als auch Unternehmen im Finanz-, Bildungs- und Gesundheitssektor ihre digitalen Dienstleistungen rasch aus- gebaut. Die Sicherheit konnte nicht Schritt halten und muss nun nachzie- hen. Schurkenstaaten und Kriminelle erkennen Schwachstellen blitzschnell; für sie erweisen sich digitale Angriffe oftmals als effektiver, lukrativer und ri- sikoärmer als konventionelle. Sind Ge- räte und Netzwerke ungeschützt, öff- nen sich potenzielle Zugriffspunkte auf das nichts ahnende Ziel oder gar eine Hintertür.
Wenn in Infrastruktur investiert wird, muss deshalb nicht mehr nur die phy- sische, sondern auch die digitale Si- cherheit von Hardware, Software und Dienstleistungen abgedeckt werden. Angriffe gilt es zu vermeiden und ab- zuwehren – egal ob in der realen oder der digitalen Welt.
Große Sicherheitsrisiken, bewaffnete und politische Konflikte sowie natürlich die Inflation erschweren die Beschaffung und haben die Preise zahlreicher Güter, darunter Lebensmittel und Energie, in die Höhe getrieben. In sämtlichen Berei- chen der Wirtschaft trifft man für derarti- ge Störungen und gegen die daraus re- sultierenden negativen Auswirkungen auf Wachstum, Margen und Finanzen Vorsorge. Auf Unternehmensebene lie- gen die Beispiele dafür auf der Hand: Betriebe setzen bei Produktion und Lie- ferketten mittelfristig auf das eigene Land (Onshoring) bzw. auf Nachbarlän- der (Nearshoring) und kurzfristig auf eine Erhöhung der Lagerbestände, um sich gegen exogene Risiken abzusichern.
Die Nachfrage nach sicherheitsbezoge- nen Waren und Dienstleistungen wird wachsen, denn Staaten, Unternehmen und Privatpersonen wollen ihre Privat- sphäre und ihre Daten, aber auch ihre Transaktionen und Lieferungen ge- schützt wissen.
Mit unserem dritten Anlagethema bedienen wir die Digitalisierung des Verkehrswesens, also die Integration intelligenter Technologien in die Beför- derung von Personen und Gütern.
Staaten, Unternehmen, Einzelpersonen – angesichts der ökologischen und de- mographischen Herausforderungen kommt es auf alle an. Alle sind gefor- dert, ihr Transportmittel klug zu wählen. Insbesondere das Pariser Klimaabkommen, die auf der Weltkli- makonferenz in Glasgow getroffene Vereinbarung und der Sachstandsbe- richt des Weltklimarates IPCC sorgen nun für weiteren Handlungsdruck beim Einsatz emissionsfreier Technologien. Emissionsfreie oder grüne Kraftstoff- kandidaten sind elektrischer Strom, Wasserstoff, Biokraftstoff und Ammo- niak. Mit ihrer Hilfe sollen die Treib- hausgasemissionen gesenkt werden.
In den vergangenen zwei Jahren ist die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen bei den Endverbrauchern der großen Volkswirtschaften gestiegen. Gepaart mit neuen Modellen konnte der Absatz von E-Autos dadurch deutlich gestei- gert werden. Nun ist es richtig und wichtig, dass die Autobauer das „ge- fühlte Reichweitenproblem“ angehen, das einer breiteren Akzeptanz bis dato im Wege steht. Dafür muss die Batte- rietechnologie rasch weiterentwickelt werden. Die noch begrenzte Ladeinfra- struktur für Elektrofahrzeuge wird mit- hilfe zahlreicher Großunternehmen in mehreren Ländern kontinuierlich aus- gebaut.
Bei intelligenter Mobilität geht es aller- dings um mehr als nur darum, Ver- brenner durch E-Autos zu ersetzen.
Elektrofahrzeuge warten mit dem Vor- teil auf, dass es sich um mobile digitale Plattformen handelt, die sich dank 5G- Netz sowie moderner Fahrzeug- und Sensortechnik mit der Umgebung und anderen Verkehrsmitteln vernetzen können. Das bedeutet, dass sie mühe- los mit der sich rasch entwickelnden digitalen Landschaft interagieren kön- nen.
Nutzfahrzeuge und Züge könnten darü- ber hinaus von den Fortschritten in der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnolo- gie profitieren. Da sich zahlreiche Län- der der Klimaneutralität verschrieben haben, sind Transportunternehmen und Systeme gezwungen, die Nutzung fossiler Brennstoffe in den nächsten zehn Jahren einzustellen. Der technolo- gische Fortschritt ist zumindest so weit gediehen, dass alternative Energiefor- men (Lithium-Batterien, Brennstoffzel- len, Bio-Kraftstoffe) eine tragfähige wirtschaftliche und klimaneutrale Al- ternative zu fossilen Brennstoffen im Verkehrswesen darstellen.
Menschen, das Verkehrsnetz und ihre Standorte miteinander zu verbinden sorgt für Effizienzsteigerungen, mehr Sicherheit und die Integration verschie- dener Verkehrsträger in den städti- schen Gebieten, in denen sie einge- setzt werden.
Weltweite Einnahmen aus Virtual-Reality-Spielen
Quellen: HSBC Global Private Banking, Statista, Schätzungen 2022-2024, Stand: 6. September 2022
In Anbetracht der weltweiten Markt turbulenzen und der täglichen Mel dungen über anziehende Inflation, steigende Zinsen und zunehmende geopolitische Spannungen sind nachhaltige Anlagen weiter auf dem Vormarsch. Dabei untermauert die Unsicherheit sogar die zugrunde liegende Anlagethese.
Das aktuelle Umfeld spricht Bände: Hit- zewellen erreichen weltweit neue Rekor- de, die schwersten Dürreperioden aller Zeiten stellen die globalen Wasserver- sorgungssysteme auf die Probe, und die ohnehin schon hohen Energiepreise könnten im bevorstehenden Winter noch weiter steigen.
Hinzu kommen anhaltende Engpässe in den Lieferketten, intensive Bemühungen zur Verlagerung betrieblicher Aktivitäten ins nahegelegene Ausland, Wohnimmo- bilienkrisen in vielen großen Volkswirt- schaften und der Ruf nach Vater Staat, der für bessere Lebensbedingungen sor- gen soll. Die wirtschaftlichen und politi- schen Aussichten sind vielerorts alles andere als rosig. Doch ebendiese Risiken machen Investitionen in eine nachhaltige Zukunft attraktiv und mit vier Trends de- cken wir die unterschiedlichen Facetten dieses Trends gut ab.
In einer weniger stabilen Welt ist auf zwischenstaatliche Bündnisse und Ener- gievereinbarungen weniger Verlass, wo- durch Energieunabhängigkeit an Priorität gewinnt. Dies gilt insbesondere für Euro- pa, wo eine nachhaltigere Wirtschaft schon lange als erstrebenswert angese- hen wird. Die Notwendigkeit einer unab- hängigen Energieversorgung ist indes aufgrund des russisch-ukrainischen Kon- flikts deutlich in den Vordergrund getre- ten. Die Hinwendung zu nachhaltigen Energiealternativen schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Nach Angaben von Bloomberg haben die Haushalte in der EU im bisherigen Jahresverlauf bereits 50 % mehr Solarmodule gekauft als im gesamten letzten Jahr – um ihre Strom- rechnungen zu senken, aber auch um die Abhängigkeit von Russland zu verrin- gern. Dank fortschrittlicher Solartechnik ist die Installation von Solarmodulen heute nicht mehr unerschwinglich und angesichts der hohen Energiekosten können die Einsparungen die Installati- onskosten relativ schnell ausgleichen. Da die Sonne nicht immer scheint, werden Stromspeicher angeschafft: Die wich- tigsten deutschen Hersteller von Strom- speichern für den Hausgebrauch haben im Jahr 2022 jetzt schon doppelt so viel Umsatz erwirtschaftet wie im Gesamtjahr 2021.
Weltweite Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge bis Juni 2022
Quellen: Marklines, Bloomberg NEF, HSBC Global Private Banking, Stand: 6. September 2022
Ähnliches ist weltweit zu beobachten, denn Verbraucher und Re- gierungen erkennen, dass Energieunab- hängigkeit sich positiv auf Kosten und Finanzplanung auswirkt und darüber hin- aus die Umwelt schont. Diesen Trend greifen wir in unserem Anlagethema zur Energiewende und -unabhängigkeit auf, dessen Schwerpunkt auf Unternehmen liegt, die von den Bemühungen um koh- lenstoffärmere Energiesysteme und Energieautarkie profitieren werden.
Neben dem dringenderen Bedürfnis nach Energieunabhängigkeit durch er- neuerbare Energien haben die Rekordhit- zewellen dieses Sommers die Sorge ver- stärkt, dass der Klimawandel bereits zu weit fortgeschritten ist und die ergriffe- nen Maßnahmen deutlich weiter gehen sollten, als es derzeit der Fall ist. Wenn jedes Jahr neue Hitzerekorde aufgestellt werden und die Menschen das heißere Klima am eigenen Leib erfahren, sind die Klimarisiken viel greifbarer. Menschen und Regierungen werden sich dadurch zweifellos veranlasst sehen, noch ra- scher zu handeln, um die Erderwärmung zu bremsen. Elektrofahrzeuge sind eine einfache und leicht zugängliche Möglich- keit, die Kohlenstoffemissionen im Alltag deutlich zu reduzieren, ohne viel an der eigenen Lebensweise zu ändern. Der Sektor entwickelt sich rasant, wobei Asien und insbesondere China führend sind. Dort erreichte die Marktdurchdrin- gung von batteriebetriebenen Elektro- fahrzeugen im Juli 2022 26,7 %1. Die chinesische Regierung misst Elektrofahr- zeugen einen hohen Stellenwert bei, und die Maßnahmen zum Ausbau des Sek- tors tragen Früchte. Mit der Zahl der Fahrzeuge wächst auch der Bestand
an Ladestationen rasant. Dieser hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre verdop- pelt, und es gibt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Das Wachstum wird von einer ganzen Reihe von Unterneh- men getragen, die die Metalle, Rohstof- fe, Bauteile, Batterietechnologien und viele andere Komponenten der Lieferkette stellen. Viele dieser Unternehmen sind außerdem recht ertragsstark, was ihre Attraktivität im derzeitigen Umfeld noch weiter steigert. In unseren nachhaltigen Ertragsquellen kommen diese Faktoren zusammen: hoher Gewinn trifft Nachhal- tigkeit. Die niedrigen Pegel wichtiger Wasserstraßen wie Donau und Rhein be- lasteten auch die globale Lieferkette. Je- des Kind weiß: Ohne Wasser kein Leben. Deshalb sehen wir auch Biodiversität als Chance. Um sie nachhaltig zu fördern, investieren wir in entsprechende Anlage- möglichkeiten. Neben der Umwelt ste- hen auch gesellschaftliche Fragen im Zentrum der Debatte. Der Lohn für Di- versität in Belegschaft und Vorstand so- wie eine faire, menschliche Kultur ist operative Resilienz. Dem tragen wir mit unserem Thema „Der S-Faktor“ Rech- nung.
Langfristige Nachfrage nach einer grüne- ren Zukunft, autarke Energieversorgung, Ertrag, Biodiversität und Arbeitsplätze, an denen alle gleich viel zählen, sind im Kommen. Anlegern bieten sich immer mehr Chancen, um von diesem Trend zu profitieren.
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