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Investmentstrategie drittes Quartal 2023

16/06/2023, updated 16/10/2023
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Nach Osten, nach oben Video ansehen: Nach Osten, nach oben
Entdecken Sie in unserem Video mit Global Chief Investment Officer Willem Sels unsere neuesten Anlageansichten und -einblicke.

Willkommen

Liebe Kundinnen und Kunden,

im zweiten Quartal haben hauptsächlich negative Themen wie Rezessionsängste, Bankenpleiten und geopolitische Krisen die Finanzmärkte beschäftigt. Dabei haben sich die Aktienmärkte gut entwickelt und diversifizierte Portfolios konnten bereits mehr als die Hälfte ihrer 2022 erlittenen Verluste gutmachen.

Wer zu sehr auf Risiken blickt, verpasst möglicherweise Chancen. Oder verwechselt Risiko- und Basisszenario. Dabei sind wir der Meinung, dass das Basisszenario aus mehreren Gründen eigentlich recht gut aussieht. Erstens dürften die G7-Leitzinsen bald ihren Höchststand erreichen, was Aktien- und Anleihemärkten viel Auftrieb verleihen sollte. Die Konjunkturabschwächung im Westen ist ein Minuspunkt, fällt aber weniger ins Gewicht, denn sie gestaltet sich langsamer als gedacht und zahlreiche zu konservative Prognosen werden nun nach oben korrigiert. Zudem zählt das BIP-Wachstum weniger als die Entwicklung der Unternehmensgewinne, die immer wieder positiv überraschen. Durch Kostendisziplin und Investitionen in die Produktivität gelingt es den Unternehmen, ihre Marge zu schützen.

Deshalb halten wir nichts davon, es uns auf einem Liquiditätspolster gemütlich zu machen. Ja, Cash macht flexibel und USD-Cash bringt derzeit fast 5 %. Doch in den nächsten sechs bis zwölf Monaten werden unter anderem Anleihen, dividendenstarke Blue Chips, Volatilitätsstrategien und Hedgefonds Cash hinter sich lassen. Und Flexibilität wirft die schwierige Frage des richtigen Timings auf. Sinkt die Inflation weiter, könnten die Märkte weitere Zinssenkungen ein- preisen. Da mag es ratsam sein, sich ein attraktives Niveau zu sichern, wie der Renditeeinbruch bei US-Staatsanleihen vom März beweist. Bei Aktien dürften die Prognosekürzungen abebben und die Märkte könnten auf eine erneute Beschleunigung des Gewinnwachstums setzen.

Unsere global positive Einschätzung ist größtenteils Asien zu verdanken, denn die Region ist reich an Chancen. Nicht zuletzt dank des wachsenden Wohlstands und der Tech-Dynamik in Indien, gepaart mit der Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft, halten wir eine weltweite Rezession für unwahrscheinlich. Die Unternehmensgewinne in Asien dürften zulegen, die regionalen Aktienmärkte entsprechend profitieren und weitere Investitionen in die Region fließen. Auch asiatische Unternehmensanleihen bieten attraktive Chancen.

Wir halten die aktuellen Risiken nicht für systemisch. Deshalb sind sie auch nicht Teil unserer Kernstrategie. Aber sie werden aktiv gesteuert. So bleiben wir in vorrangigen Bankanleihen engagiert, agieren bei REITs – insbesondere solchen mit einem hohen Anteil an Gewerbeimmobilien – aber vorsichtig.

In diesem Umfeld setzen wir vier Prioritäten:

1. Aufwärtsdynamik in Asien nutzen: Während die Wirtschaft des Westens schwächelt, zeigt sich Asien stark und die Bewertungen sind günstig.

2. Renditen qualitativ hochwertiger Unternehmensanleihen festschreiben: Noch sind die Renditen hoch, doch Zinssenkungen könnten jederzeit eingepreist werden.

3. Renditestreuung und Marktverwerfungen mit aktiven Strategien nutzbar machen: Durch Volatilität und abweichende Wirtschaftszyklen entstehen Chancen, die über Hedgefonds, aktives Management, Private-Market- und Volatilitätsstrategien genutzt werden können.

4. Mit profitablen Tech-Unternehmen wachsen: Die Aussicht auf den nahenden Zinshöchststand spielt Wachstumstiteln in die Karten. Wir rechnen mit Investitionen in modernste Fertigungsverfahren und in KI und Automatisierung mit einem hohen Gewinnwachstum.

Darüber hinaus investieren wir durch unsere Schwerpunktthemen weiter in Top- Trends. Auch hier bietet Asien unseres Erachtens mehr Wachstumspotenzial als der Westen und die Möglichkeit, von strukturellen Trends wie Nachhaltigkeit und dem digitalen Wandel zu profitieren.

Sowohl kurz- als auch langfristig ist Asien in einer guten Ausgangslage. Für globale diversifizierte Portfolios sind asiatische Titel deshalb ein Gewinn. Der Weg nach Osten führt aufwärts – zu höherem Wachstum und höheren Erträgen.

25. Mai 2023

Die Stimmung hebt sich

Unser GCSI (Global Composite Sentiment Indicator) liefert einen umfassenden Überblick zum globalen Stimmungsbild unter Anlegern, Unternehmen und Verbrauchern sowie zur Marktpositionierung. Dieser Stimmungsindikator fasst Daten aus 70 verschiedenen Umfragen zusammen und vermittelt einen guten Eindruck über die Konjunkturerwartungen und das Marktvertrauen. Dem aktuellen GCSI nach zu urteilen, hellt sich die Stimmung langsam auf, während die Positionierung noch unter dem Durchschnittsniveau liegt. Das legt weiterhin günstige Marktbedingungen nahe. Mögliche Abwärtsrisiken im Zusammenhang mit den jüngsten Bankenpleiten haben sich nur geringfügig auf die allgemeinen Stimmungswerte ausgewirkt. Darüber hinaus hat unsere Datenauswertung einen Aufwärtstrend an unerwarteter Stelle ausgemacht – und zwar beim internationalen Handel. Entgegen dem viel diskutierten Deglobalisierungstrend sieht es so aus, als würde u. a. die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft dem Handel bald zu einem zyklischen Aufschwung verhelfen.

Stimmung hellt sich auf – trotz hoher Volatilität

Die jüngsten Entwicklungen in den von uns analysierten Umfragen und Indikatoren lassen 2023 eine spürbar bessere Stimmung erkennen. Alle vier unserem Stimmungsindikator zugrunde liegenden Komponenten (Anlegerstimmung, Ge- schäftsklima, Verbrauchervertrauen und Marktpositionierung) haben sich seit ihren Tiefständen im Jahr 2022 mit geringen Schwankungen deutlich erholt.

Unser Indikator zur Anlegerstimmung hat sich früher als andere Stimmungsindikatoren bewegt (seit Mitte November 2022) und in den vergangenen zwei Monaten den stärksten Anstieg verzeichnet, wobei die jüngste positive Veränderung vor allem auf die optimistischeren Ergebnisse der Anlegerumfragen von Intelligent Investor und von der AAII (American Association of Individual Investors) sowie die zuversichtlicheren Aktienmarkterwartungen in Deutschland zurückzuführen ist. Auch der State Street Investor Confidence Index sowie die Indikatoren für Asien ohne Japan haben sich verbessert. Die insgesamt positiven Veränderungen diverser wichtiger Umfragen zur Anlegerstimmung zeichnen ein optimistischeres Bild als noch vor wenigen Monaten.

Das Geschäftsklima hatte Ende November 2022 seinen Tiefpunkt erreicht und befindet sich nun im Aufwind, der gleich von mehreren Regionen ausgeht. In den letzten zwei Monaten am stärksten verbessert haben sich die Absatzerwartungen im Richmond Manufacturing Index, die Geschäftserwartungen für das nicht verarbeitende Gewerbe in China, die Zuversicht der Unternehmen im Vereinigten Königreich und die Nachfrageerwartungen des ifo-Instituts. Einige Umfragewerte fielen negativ aus, doch ihr Einfluss war vergleichsweise gering.

Global Composite Sentiment Indicator

Quellen: Refinitiv Datastream, HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023


Eine Aufhellung der Verbraucherstimmung zeichnete sich bereits Ende Juli 2022 ab. In den vergangenen zwei Monaten gingen die stärksten positiven Impulse von den Beschäftigungserwartungen in China aus, die nach der großen Wiedereröffnung der Wirtschaft anzogen; im letzten Monat war allerdings kein klarer Trend erkennbar. Darüber hinaus trugen insbesondere die allgemeinen Erwartungen der chinesischen Verbraucher zum optimistischen Ausblick bei, gefolgt von einem Anstieg des Ipsos Primary Consumer Sentiment Index im Vereinigten Königreich, US-Indikatoren wie dem IBD/TIPP Economic Optimism Index und Daten zu den in den nächsten sechs Monaten geplanten Flugreisen. Bei den allgemeinen Verbrauchererwartungen und der prognostizierten Entwicklung des Beschäftigungsniveaus in den USA wurden hingegen leichte Abwärtsbewegungen verzeichnet. Insgesamt ist unser Ausblick für die Verbraucherstimmung – trotz einiger negativer Umfrageergebnisse – positiv.

Marktpositionierung: Im Vergleich zu den anderen Stimmungskomponenten erscheint die Entwicklung der Marktpositionierung sowohl im letzten Monat als Quellen: Refinitiv Datastream, HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023 GCSI-Komponenten auch in den letzten zwei Monaten weniger positiv. Auch wenn die Positionierung in einzelnen Aktienoptionen positive Tendenzen aufweist und das inverse Put/Call-Verhältnis der Chicago Board Options Exchange sich nach oben verschoben hat, bildet das kein ausreichendes Gegengewicht zum Gesamtausblick, der durch die Positionierung in Indexderivaten sowie einen leichten Rückgang der Mittelflüsse in EM-/HY-Fonds im letzten Monat bestimmt wurde.

Die Marktpositionierung bewegt sich in der Regel im Einklang mit den Anlegerumfragen, wenn auch um zwei Monate verzögert. Wir halten eine gewisse Diskrepanz zwischen dem, was Investoren sagen, und dem, was sie tun, für erwartbar. Verzerrungen können zu einer verzögerten Marktreaktion und zu Abweichungen von den angegebenen Präferenzen führen. Unseres Erachtens müsste die Marktpositionierung aber folgen, wenn die anderen Indizes weiter zulegen. Anders gesagt: Hält der Aufschwung der anderen Stimmungs- komponenten an, dürfte es weiteres Aufwärtspotenzial für die Positionierung geben.

GCSI-Komponenten

Quellen: Refinitiv Datastream, HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023

 

Ein Kommentar zum Welthandel

Die bemerkenswerte Aufhellung der Verbraucherstimmung und des Geschäftsklimas in China signalisiert Optimismus für Wirtschaft und Handel. Wenngleich die momentane Erholung in China stärker vom Dienstleistungssektor getragen wird als in der Vergangenheit, könnten die gestiegenen Erwartungen an die Wirtschaftstätigkeit im Land die Aussichten auf künftige Handelsaktivitäten positiv beeinflussen. Hinzu kommen optimistischere Konjunkturerwartungen in anderen Regionen der Welt.

Die Absatzerwartungen in den USA zeigen ebenfalls Anzeichen einer Verbesserung. Auch die gestiegene Zahl an Exportaufträgen, die sich im ISM-Einkaufsmanagerindex widerspiegelt, deutet auf ein wachsendes Absatzvolumen für den größten Importeur der Welt hin. Deutschland als einer der Hauptakteure im internationalen Handel und die größte Volkswirtschaft im Euroraum reiht sich hier mit laut ifo-Geschäftsklimaindex ermutigenden Nachfrageerwartungen ein. Die Abschwächung des US-Dollars in den letzten zwei Monaten ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Aussichten für den globalen Handel in den kommenden Monaten bessern könnten. Der Baltic Exchange Dry Index (BDI), der seit Oktober 2021 deutlich nachgegeben hatte, zeigt sich seit Februar 2023 etwas stabiler und könnte damit auf eine höhere weltweite Güternachfrage zu im historischen Vergleich angemessenen Transportkosten hindeuten. Einen weiteren überzeugenden Grund für unsere optimistische Einschätzung zum Welthandel liefert die jüngste Outperformance des Nasdaq Global Semiconductor Index (GSOX) – der insofern als wichtig für die globalen Handelsaussichten erachtet werden kann, als die Halbleiternachfrage in der Regel die allgemeine Wirtschaftsaktivität widerspiegelt.

Die Zukunft Asiens neu gestalten

Unsere vier Schwerpunktthemen:

1. Aufbruchstimmung in Asien – die Gewinner

2. Aufstrebende Tigerstaaten

3. Grüne Transformation in Asien

4. Hochwertige asiatische Unternehmensanleihen

Dank Chinas robuster konsumgetriebener Erholung und Konjunkturprogrammen ist Asien inmitten des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs ein Lichtblick, der mit Krisenfestigkeit und Wachstum glänzt. Die Erholung in China und das resiliente Wachstum in Indien und den ASEAN-Staaten dürften die wirtschaftliche Dynamik in Asien trotz der schwächeren globalen Nachfrage und der verschärften Finanzierungsbedingungen in den USA und in Europa aufrechterhalten.

Zudem gönnt die abklingende Inflation den asiatischen Zentralbanken und Verbrauchern eine Verschnaufpause, wodurch die politischen Entscheidungsträger in den meisten asiatischen Volkswirtschaften den geldpolitischen Straffungszyklus noch vor der US-Notenbank (Fed) und der EZB beenden können. Wir erwarten, dass die Bank of Korea im vierten Quartal 2023 mit Zinssenkungen starten wird. Die Zentralbanken Indiens, Indonesiens, Hongkongs und der Philippinen dürften es ihr 2024 gleichtun.

Wachstumsbeschleunigung in Asien gegenüber der Konjunkturabkühlung in den Industrieländern

Quellen: CEIC, HSBC Global Research (Schätzungen), HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023 Schätzungsänderungen vorbehalten.


Aufgrund des unerwartet starken Wachstums in China im ersten Quartal haben wir unsere BIP-Wachstumsprognose 2023 für das Land von 5,6 % auf 6,3 % angehoben. Die Wiederbelebung des Konsums im Reich der Mitte und das resiliente Wachstum in Indien und den ASEAN-Staaten dürften in diesem Jahr für ein respektables BIP-Wachstum in Asien ohne Japan von 5,1 % sorgen. Dem allgemeinen Rückgang der weltweiten Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe zum Trotz konnte die Fertigung in Indien und den ASEANStaaten dank einer beständigen Binnennachfrage und der Neuaufstellung von Lieferketten infolge geopolitischer Unwägbarkeiten eine moderate Expansion verzeichnen. Im Gegensatz zur Konjunkturabkühlung in den Industrieländern wird in Asien als einziger Region mit einer Wachstumsbeschleunigung gerechnet: von 3,5 % im Jahr 2022 auf 5,1 % im Jahr 2023. Wir behalten unsere klare Übergewichtung von Aktien aus China sowie die leichte Übergewichtung von Aktien aus Hongkong, Indien und Indonesien bei, womit wir die strukturellen und taktischen Chancen ausloten.
 

China Building


Nachdem die größten zusätzlichen Effekte aus der Wiedereröffnung der Wirtschaft in China bereits in den vergangenen sechs Monaten zu verzeichnen waren, haben wir das Thema „Aufbruchstimmung in Asien – die Gewinner“ in das neue Schwerpunktthema „China startet durch“ überführt. Der Konjunkturaufschwung dürfte sich im zweiten Halbjahr 2023 dank weiterer fiskal- und geldpolitischer Anreize zu einer ausgewogeneren Erholung auf breiter Front entwickeln. So konnte China im Dienstleistungssektor dank des großen Nachholbedarfs der Konsumenten und der überschüssigen Ersparnisse der Haushalte von 1 Bio. USD in vier aufeinander folgenden Monaten einen robusten Anstieg verzeichnen. In der Goldenen Woche zum Tag der Arbeit (vom 29. April bis zum 3. Mai) konnte mit 274 Mio. Inlandsreisen ein neuer Rekord erzielt werden – das sind 19 % mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Mit einem gesunden Zuwachs von 0,7 % auf 148 Mrd. RMB liegen die Gesamtausgaben im Binnentourismus über den Zahlen von 2019.

Der Weg der Erholung war bislang eher uneben. So war der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April aufgrund der schwächeren weltweiten Nachfrage und der angespannten Arbeitsmarktsituation im Inland leicht rückläufig. Dieser Rückgang war Gegenstand der Sitzung des Politbüros Ende April. Die dort beschlossenen wachs- tumsfördernden Maßnahmen unterstreichen, dass die Wachstumserholung auch in diesem Jahr für die chinesische Führung an erster Stelle steht. Insbesondere angesichts der weltweiten Belastungen durch Bankenpleiten und die rückläufige Auslandsnachfrage sind staatliche Unterstützungsmaßnahmen zu erwarten. Wir rechnen daher mit ausgeprägten fiskalpolitischen Impulsen und einer gezielten Lockerung der Geld- und Kreditpolitik, was eine ausgewogenere Konjunkturerholung ermöglichen dürfte. Laut den chinesischen Geschäftserwartungsindizes für das verarbeitende Gewerbe und für Dienstleistungen gibt es erste Anzeichen für eine Verbesserung des Geschäftsklimas.

Das größte Potenzial zur Gewinnerholung erkennen wir weiterhin im Dienstleistungssektor. Wir setzen auf die starke Dynamik der Konsumerholung und haben unsere Prognose zum Wachstum der chinesischen Einzelhandelsumsätze 2023 von 8,5 % auf 12 % angehoben (2022: -0,2 %). Das verheißt Gutes für die Branchenführer in den Basiskonsumgüter- und Nicht-Basiskonsumgütersektoren, darunter Reisen, Fluggesellschaften, Massenkonsum, Gastgewerbe, Nahrungsmittel und Getränke sowie die Glückspielbranche in Macau. Die Konsumbelebung dürfte auch den führenden Internetunternehmen Chinas in verschiedenen Geschäftszweigen, wie z. B. in der Online-Werbung, in die Karten spielen. Ein marktfreundlicheres regulatorisches Umfeld sowie bessere Wachstumsaussichten dürften die im Vergleich zur internationalen Konkurrenz beträchtlichen politisch bedingten Risikoaufschläge für chinesische Internetaktien senken.

Die Geschäftserwartungen in China sind unverändert hoch

Quellen: Chinesisches Statistikamt, Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023


Zentraler Aspekt der strategischen Wende Chinas hin zu einem qualitativ hochwertigen Wachstumsmodell ist die Reform der chinesischen Staatsbetriebe. Diese dürfte für die großen staatlich geführten Unternehmen Anreize zur Verbesserung der Profitabilität und der Eigenkapitalrendite setzen. Das größte Neubewertungspotenzial sehen wir daher bei den Branchenführern unter diesen Betrieben in den Bereichen Banking, Infrastruktur, Telekommunikation, Energie und Immobilien. Entschlossenere, durch ein höheres Emissionsvolumen von Sonderanleihen der Lokalregierungen finanzierte Konjunkturprogramme dürften die Investitionen in Infrastruktur und Fertigung in diesem Jahr um 5 % steigern. Aufgrund der gedämpften Inflation könnte die chinesische Notenbank PBoC eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik mit Liquiditätsspritzen, wie beispielsweise einer Kürzung der Mindestreserveanforderungen im zweiten Quartal um weitere 25 BP, einer gezielteren Unterstützung bei der Kreditvergabe und laufenden Offenmarktkrediten vornehmen. Bei Wohnimmobilien hält Peking an dem lockeren Kurs fest, so dass wir in Primärmetropolen weitere Lockerungen von restriktiven Immobilienvorschriften erwarten.

Neben den Chancen, die sich aus der Erholung Chinas ergebenen, erweitern wir das Thema „Die ASEAN-Tigerstaaten“ um das breiter aufgestellte neue Schwerpunktthema „Aufstrebende Tigerstaaten“. Damit nehmen wir vielversprechende langfristige Wachstumschancen in Indien und Südostasien ins Visier. Mit der jüngsten Bevölkerung Asiens profitieren Indien und die ASEAN-Staaten von demographischen Effekten. Im Median liegt das Alter der Bevölkerungen hier bei rund 28 bzw. 33 Jahren, was im Vergleich zum Durchschnittsalter von über 40 Jahren in vielen Industrieländern durchaus positiv ist. Diese demographischen Dividenden sind solide Treiber für den Binnenkonsum in Indien und Südostasien.

Während die Konjunktur im Westen rückläufig ist, glänzen diese beiden Regionen mit einer moderaten Expansion der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe. Indien dürfte weiter auf Kurs bleiben: Für 2023 erwarten wir ein BIP-Wachstum von 5,1 %, für den Zeitraum 2023-2032 hingegen ein jährliches Wachstum von 6,5 %, wodurch sich die Größe der Wirtschaft innerhalb eines Jahrzehnts verdoppeln könnte.

In Indien setzen wir auf Chancen aus zwei aufstrebenden Wachstumsbranchen: hochwertige Exporte wie IT-Software- Dienstleistungen und Pharma, die weltweit Marktanteile hinzugewinnen, und schnell wachsende digitale Ökosysteme. Indische Start-ups bringen beträchtliche ausländische Direktinvestitionen ins Land, was Arbeitsplätze schafft, neue Investitionsmöglichkeiten eröffnet und zum Wachstum beiträgt. Bessere Marktbewertungen, krisenfeste binnenmarktorientierte Umsätze und ein nach den von der indischen Zentralbank (BRI) ausgesetzten Zinsanhebungen günstiges geldpolitisches Umfeld haben uns kürzlich dazu bewegt, indische Aktien auf „leicht übergewichten“ anzuheben.

Mit ihrem ausgewogenen regionalen Mix und der Diversität sind die ASEAN-Länder für die weltweiten makroökonomischen Unsicherheiten gut gerüstet: Indonesien und die Philippinen setzen auf die Binnennachfrage, Singapur, Malaysia und Thailand hingegen sind eher exportorientiert. Unseres Erachtens bieten Branchenführer im Konsumgütersektor in den ASEAN-Staaten attraktive Anlagechancen, denn sie profitieren vom wachsenden Mittelstand und der Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft. Zudem gefallen uns Banken und Infrastrukturunternehmen aus der Region, da sie sich den soliden Binnenkonsum und die Verlagerung der Lieferketten nach Südostasien zunutze machen können.

Mit dem Thema „Grüne Transformation in Asien“ konzentrieren wir uns weiter auf Gelegenheiten, die sich in der Region in den Bereichen Energiewende und -unabhängigkeit, grüner Infrastrukturausbau und Innovationen bei Fahrzeugen mit alternativen Antriebstechnologien ergeben. Laut McKinsey soll das Volumen des Zielmarkts für grüne Unternehmen in Asien bis 2030 bei 4–5 Bio. USD liegen, da Nachhaltigkeit von verschiedenen Stakeholdern, darunter Investoren, Kunden und Mitarbeiter, zunehmend geschätzt wird.

In China ist die Wende hin zu erneuerbaren Energien und Elektrofahrzeugen dank starker politischer Unterstützung und der weltweiten Energiekrise in vollem Gange und wir gehen davon aus, dass die Solarkapazitäten Chinas bis 2025 kumuliert jährlich um 13 % auf 125 GW steigen. Mit einem unverändert hohen Ertragswachstum für die nächsten zwölf Monate von mehr als 20 % sehen wir in China vielversprechende

In Indien und den ASEAN-Ländern begünstigen demographische Dividenden das Wirtschaftswachstum

Quellen: Vereinte Nationen, Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten/Bevölkerung (2022), HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023


Chancen im Bereich der Energiespeicherung. Indiens Regierung hat das Ziel formuliert, dass die Energieversorgung bis zum Jahr 2030 zu 50 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Dabei kommt der zusätzliche Netto-Kapazitätszuwachs im bisherigen Jahresverlauf zu 96 % aus erneuerbaren Energien.

Trotz der kurzfristigen Belastungen durch den von Tesla initiierten Preiskampf bieten sich in China attraktive mittelfristige Wachstumschancen bei Zulieferern für den boomenden Bereich der Elektrofahrzeuge. Die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in China dürfte im kommenden Jahrzehnt dank günstiger Unterstützungsmaßnahmen, solider Verbraucherpräferenzen und einer wachsenden Zahl an Fahrzeugmodellen deutlich über dem weltweiten Durchschnitt bleiben. Wir gehen davon aus, dass die Marktdurchdringung 2025 50 % und 2030 sogar 88 % erreichen und damit weit über dem weltweiten Durchschnitt von 27 % bzw. 52 % liegen wird. Knapp 80 % der weltweiten Schnellladestationen und 60 % der normalen Ladestationen befinden sich aktuell im Reich der Mitte.

Die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in China soll im nächsten Jahrzehnt weit über dem weltweiten Durchschnitt liegen

Quellen: Vereinte Nationen, Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten/Bevölkerung (2022), HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023

Asiatische Investment-Grade-Anleihen bieten attraktive Renditevorteile

Quellen: Bloomberg, HSBC Global Private Banking, Stand: 24. Mai 2023. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.


Da wir uns darauf einrichten, dass die US-Zinsen ihren Höhepunkt erreichen, beurteilen wir die Aussichten für die asiatischen Anleihemärkte optimistischer. Bei hochwertigen asiatischen Unternehmensanleihen sind wir positiv gestimmt – es ist der richtige Zeitpunkt, Termineinlagen auf bonitätsstarke Unternehmensanleihen umzuschichten, um ein attraktives Renditeniveau zu sichern. Bei diesem Thema nehmen wir nun auch asiatische Finanztitel ins Visier, wobei wir uns auf Banken und Lebensversicherungen aus Japan und Korea sowie auf ausgewählte Banken in Australien, Hongkong, Singapur und Thailand konzentrieren. Damit nutzen wir die attraktiven Renditevorteile, die sich zum Teil aus den Verwerfungen im Bankensektor in den USA und in Europa ergeben, die die Kurse von asiatischen Finanzanleihen mit hoher Bonität ungerechtfertigterweise in Mitleidenschaft gezogen haben. Asiatische Banken bieten solide Kapitalquoten, und dem Sektor kommt die Unterstützung der eher wachstumsorientierten asiatischen Zentralbanken zugute.

Der Aufschwung in Hongkong dürfte weiter an Fahrt aufnehmen. Darum setzen wir auf Ertragschancen von hochwertigen lokalen Unternehmensanleihen im Einzelhandel und im Immobilienmarkt. Im chinesischen Immobiliensektor behalten wir unsere vorsichtige Positionierung bei und konzentrieren uns weiterhin auf bonitätsstarke Immobilienanleihen chinesischer Staatsbetriebe. Dank solider Fundamentaldaten, die vom anziehenden Binnenkonsum und von beständigen Exporten getragen werden, sind wir nach wie vor auch von indonesischen Quasi-Staatsanleihen mit Investment- Grade-Rating überzeugt.

 

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